Allerheiligen Wasserfälle – die größten Wasserfälle des Nordschwarzwaldes

Zu Füßen des Büttenkopfes ergießen sich die Allerheiligen Wasserfälle rund 90 Meter ins Tal. Sie sind die größten naturbelassenen Wasserfälle im Nordschwarzwald.

Eingang zu den Allerheiligen Wasserfälle.
Eingang zu den Allerheiligen Wasserfälle

Wunderbartes Naturschauspiel

Der Lierbach stürzt sich hier über sieben Stufen ins Tal. Früher gehörten die Wasserfälle zu einem Kloster, dessen Ruine wenige hundert Meter nördlich zu einem Besuch einlädt. Eingerahmt von Schliffkopf, Hundskopf und Schwabenkopf bahnt sich der Lierbach einen Weg durch eine malerische Schlucht. Seit 1840 erschließt ein Weg die Wasserfälle. Zahllose Treppen und Brücken lassen Wanderer dieses Naturschauspiel hautnah erleben. Dabei kann die Gischt durchaus auch für Tropfen auf den Besuchern sorgen, was in der warmen Jahreszeit eine willkommene Erfrischung ist.

Welt der Sagen

Um das Kloster und die Wasserfälle ranken sich einige Sagen, die Besucher auf dem Sagenrundweg kennenlernen. Die Allerheiligen Wasserfälle bilden den Eingang zum Weg, an dem Wanderer auf verschiedenen Tafeln über die Sagen informiert werden. Auch wenn insgesamt rund 250 Stufen bis hinauf zum Kloster zu bewältigen sind, lohnt sich ein Besuch auch für Spaziergänger mit weniger Kondition. Der Weg ist nur 3,6 Kilometer lang und bietet eine atemberaubende Landschaft.

Auf dem Weg zum Kloster erhebt sich das Ehrenmal des Schwarzwaldvereins über dem Tal des Lierbaches. Es erinnert an die im Ersten Weltkrieg Gefallenen des Vereins. Schon bald taucht dahinter der Klostergarten auf.

Mehr als 900-jährige Geschichte

Das Kloster Allerheiligen wurde Ende des 12. Jahrhunderts gegründet. Für den frühgotischen Bau verwendeten die Bauherren den Buntsandstein aus der Region. Eine der vielen Sagen und Legenden beschäftigt sich mit der Klostergründung, die auf einen Esel zurückzuführen sein soll. Dieser wurde von der nahen Schauenburg mit einem Goldsack losgeschickt. Am Sohlberg scharrte der Esel mit dem Huf. Heute ergießt sich an dieser Stelle der Eselsbrunnen. Dann warf das Tier den Goldsack ab. Der Plan, an der Stelle des Abwurfs ein Kloster zu bauen, erwies sich als schwierig. Deshalb befindet sich das Kloster im Tal des Grindenbachs, dem Oberlauf des Lierbaches. An der Stelle des Abwurfes errichteten die Menschen der Region eine Kapelle, die leider im 19. Jahrhundert verfiel.

Auf der gepflegten Anlage stehen noch Reste der Sakristei und des Kreuzgangs. Auch Teile des Langhauses sowie der Vorhalle sind erhalten geblieben. Im ehemaligen Gesindehaus gibt es ein Informationszentrum. Außerdem gibt es auf dem Gelände ein Restaurant, das regionale Spezialitäten auf den Teller bringt. Es ist täglich von 11.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet.

Toller Blick aufs Lierbachtal

Der Rückweg führt oberhalb des Liertals zur Engelskanzel, die nochmal einen grandiosen Blick auf das Tal und die Allerheiligen Wasserfälle bietet.

Die Wasserfälle und das Kloster sind frei zugänglich. Die beste Zeit für Wanderungen ist von April bis Oktober. Am Eingang des Rundweges gibt es einen großen Parkplatz, der von der Schwarzwaldhochstraße erreichbar ist. Wer von Baden-Baden kommt, biegt an der Kreuzung Ruhestein nach rechts ab. Fahrer aus Freudenstadt passieren Kniebis und biegen an der L402/L92 Richtung Oppenau ab. Am Freibad Oppenau geht es nach rechts zu den Wasserfällen.