Schwarzwald – Triberger Wasserfälle

Die Triberger Wasserfälle stellen die wohl bekanntesten Wasserfälle ganz Deutschlands dar. Das liegt einerseits an ihrer unstrittigen Schönheit, andererseits aber auch daran, dass man hier besonders früh damit begonnen hat, sie touristisch zu erschließen. Und auch, wenn man das in und um Triberg gerne behauptet, sind sie nicht die höchsten Wasserfälle Deutschlands – wohl aber die meistbesuchten. Und zu den höchsten allgemein zählen sie natürlich in jedem Fall. Was macht die Triberger Wasserfälle so beliebt und so sehenswert? Und was sollte man alles wissen, wenn man sich aufmacht, diese zu besichtigen? Alle Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Triberger Wasserfälle gibt es hier in den folgenden Absätzen.

Triberger Wasserfälle Eingangsschild
Am Eingang steht ein großes Schild mit: Deutschland höchste Wasserfälle.

Was sind die Triberger Wasserfälle genau?

Die Gutach ist jener Fluss, der sich bei Triberg von den Anhöhen stürzt. Sie speist sich aus vielen kleinen Bächen, von denen es in dieser Region im Schwarzwald gleich eine ganze Reihe gibt. Mit immer noch überschaubaren Ausmaßen erreicht die Gutach dann die Ortsmitte von Triberg, indem sie sich bzw. ihr Wasser über insgesamt 230 Metern Länge nicht weniger als 92 Meter in die Tiefe fallen lässt.

Was die Triberger Wasserfälle dabei so erlebens- und sehenswert macht, ist, dass sie so unheimlich abwechslungsreich und variabel in ihrem Verlauf sind. Erst erfolgt ein dreistufiges Fallen im oberen Bereich, dann ein größerer Sturzbachabschnitt und am Ende fällt die Gutach über gleich sieben Stufen, die den Hauptteil der Triberger Wasserfälle bedeuten. Dazu sind die Wasserfälle und die hinführenden Zugänge bis 22 Uhr beleuchtet. Auch im Herbst und Winter lohnt sich hier also ein Besuch zu späterer Stunde und man muss nicht auf das belebende Rauschen und den herrlichen Anblick verzichten, nur weil die Sonne bereits untergegangen ist.

Erst kürzlich wurde ein Steg mit Plattform installiert, der eine hautnahe Betrachtung von oberhalb des Wasserfalls ermöglicht. Außerdem ist auch die umgebende Natur sehr reizvoll. Eichhörnchen und viele weitere kleinere Waldbewohner sind hier dauerhafte Gäste, auf die man immer mal wieder trifft.

Verlauf und Gliederung der Wasserfälle

Ganz konkret betrachtet bestehen die Wasserfälle aus zwei unterschiedlichen sogenannten Kaskadengruppen. Die erste Kaskadengruppe wird „obere Fälle“ genannt und besteht aus drei Hauptstufen. Hier fällt die Gutach über etwa 16 Meter. Daran schließt sich der Sturzbachabschnitt an. Es folgen die „Hauptfälle“, die aus insgesamt sieben Stufen bestehen, die das Wasser alle auf unterschiedliche Weise fallen lassen. Der Verlauf hier ist besonders charakteristisch für die Triberger Wasserfälle und von Fotos besonders bekannt.

Geologische Entstehung der Triberger Wasserfälle

Der Wasserfallkessel in Triberg tiefst sich in den nordöstlichen Hang der Schönwalder Hochfläche ein. Vor Ort wird dieser steile Abhang Wasserfallberg genannt. Entstanden ist diese geologische Situation hier als Konfluenzstufe von Gletschern aus der Eiszeit. Dazu kommt noch vertiefend die Kesselberg-Verwerfung hinzu, die zwischen 50 und 100 Metern an Geländeabstufung ausmacht. Dadurch wird das Gefälle der Gutach an dieser Stelle noch verschärft. Zudem verstärken sich die Kaskaden im Laufe der Zeit immer weiter selbst, da die Erosion am Fuß solcher Stufen am stärksten wirksam wird.

Geschichte der Entstehung als touristische Attraktion

Als eine der ersten Städte überhaupt in ganz Deutschland entschloss sich Triberg, seine Straßen und Gehwege elektrisch zu beleuchten. Das war im Jahr 1884 der Fall. Gelegenheit hatte man dazu vor allem, da man schon seit Längerem die durch die Wasserfälle nutzbare Wasserkraft nutzte und so über eine kostenlose und dauerhaft zuverlässige Energiequelle verfügt. Auch heute noch nutzt man das Gefälle zur Erzeugung von Wasserkraft, allerdings ober- und unterhalb der Wasserfälle, sodass deren Anblick nicht beeinträchtigt wird.

Zuvor hatte man bereits Wege rund um die Triberger Wasserfälle angelegt. Genauer gesagt erfolgt das schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als der Vogt Theodor Huber 1805 diese Arbeit initiierte.

Rasch wuchsen die Triberger Wasserfälle zu einer Attraktion mit Anziehungskraft weit über die eigene Region hinaus. Heute besucht im Schnitt jährlich eine halbe Million Besucher die Wasserfälle, die sich aber so gut benehmen, dass sie so gut wie keine Schäden hinterlassen – weder an den Wasserfällen selbst noch in der angrenzenden Natur. Dennoch ist das reine Besucheraufkommen immer mal wieder problematisch für den eher kleinen Ort Triberg. Hier sucht man weiter nach Lösungen, das Besucheraufkommen geschickter zu kanalisieren. Gleichwohl sind die Triberger Wasserfälle die Attraktion des Ortes schlechthin und man darf mit Fug und Recht behaupten, dass sie die bekanntesten Wasserfälle Deutschlands darstellen.

Eintrittspreise

Die Eintrittspreise für die Triberger Wasserfälle variieren, je nachdem, ob man bereits im Besitz einer sogenannten Gästekarte von Triberg und Umgebung ist oder nicht. Konkret staffeln sich die Eintrittspreise gegenwärtig wie folgt:

Ohne Gästekarte

Erwachsene 6,00 Euro
Ermäßigt 5,50 Euro
Familienkarte 15,00 Euro

Mit Gästekarte

Erwachsene 5,50 Euro
Ermäßigt 5,00 Euro
Familienkarte 13,50 Euro

Stand 09/2020 Stadtseite für weitere Infos

In Bezug auf die Jahreszeiten gibt es keine Einschränkungen für Besuche dieses zumindest in Deutschland sehr seltenen Naturschauspiels. Ganzjährig kann man sich zu den Triberger Wasserfällen begeben und die Atmosphäre genießen. Was sein Gutes hat, denn in dieser Region im Schwarzwald gibt es schließlich auch ganzjährig Urlauber. Vom Wintersportler über die Osterurlauber bis zum klassischen Sommerurlaub in einer der schönsten Regionen Deutschlands – sie alle können zu jeder Zeit die Wasserfälle besuchen.

Bedenkenswert ist aber, dass sich die Intensität des Schauspiels in der Schmelzwasserzeit noch einmal deutlich erhöht. Dann fließt spür- und sichtbar mehr Wasser die Triberger Wasserfälle hinab. Dies gilt übrigens auch im Anschluss an heftigere Regenfälle.