Colmar im Elsass

Ein Urlaub im Schwarzwald lohnt sich nicht nur aufgrund der eindrucksvollen Gebirgslandschaften mit üppiger Bewaldung und der zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Auch die umliegenden Regionen sind in jedem Fall einen Besuch wert. Besonders relevant für alle Naturliebhaber, Wanderfreudige und kulturhistorisch Interessierte ist das französische Elsass mit seiner charmanten Ortschaft Colmar, auch „Kleines Venedig“ genannt. Die Wegstrecke ist per Zug in circa zwei Stunden und mit dem PKW in etwa einer Stunde zu bewältigen. Die Stadt Colmar im Elsass verfügt über eine ganz eigene, charakteristische Atmosphäre und begeistert seine Besucher zu jeder Jahreszeit.

Das an der Elsässer Weinstraße liegende Colmar ist nach Straßburg und Mühlhausen die drittgrößte Stadt der Region und gleichzeitig Hauptstadt des Départements Haut-Rhin. Seine Einwohnerzahl beträgt etwa 68.000. Geprägt ist der geschichtsträchtige Ort vor allem durch architektonische Bauwerke und Kulturgut aus über 6 Jahrhunderten. Doch auch die umliegende Landschaft mit den für das Elsass typischen Weinbergen sowie der Fauna und Flora trugen dazu bei, dass Colmar im Laufe der Zeit ein immer beliebteres Ausflugsziel wurde.

Die offizielle Amts- Verkehrs- und Schulsprache in Colmar ist Französisch. Elsässer Dialekte und Deutsch werden überwiegend von älteren Generationen gesprochen.

Das schöne Colmar.

Colmar – Lage und Beschreibung

Colmar befindet sich zwischen den Vogesen und dem Rhein. Trotz seiner höheren Einwohnerzahl ist der einmalige Kleinstadt-Charme hier nicht verloren gegangen. Colmar wird häufig auch als Hauptstadt der elsässischen Weine bezeichnet. Charakteristisch für das Stadtbild sind insbesondere die mit üppig blühenden Blumen dekorierten Kanäle, was dem Ort auch den Beinamen „Zweites Venedig“ einbrachte. Die Altstadt von Colmar präsentiert sich in einer Bilderbuchkulisse und ist kennzeichnend für die Region des Elsass. Auf Kopfsteinpflaster führen urige Gassen entlang der idyllischen Fachwerkhäuser von Cafés über Restaurants zu Weinstuben. Und während das nördliche Gebiet Colmars mit rund 200 Hektar Weinreben bepflanzt ist, grenzt die Stadt bei den südlichen Vogesen an den Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Ein Ausflug nach Colmar lohnt sich somit für Naturfreunde genauso wie für kulturell interessierte Reisende.

Geschichtliches zur Entstehung von Colmar im Elsass

Colmar wurde um 823 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortschaft erhielt Stadtrechte durch Friedrich II und erlangte 1226 den Status der Reichsstadt. Zu Frankreich gehörte Colmar dann seit 1679. Dies liegt der Besetzung durch die Franzosen von 1673 bis 1679 zugrunde. 1870 war Colmar Teil des Reichslandes Elsass-Lothringen, nach dem Ersten Weltkrieg 1919 zählte die Stadt wie das gesamte Elsass zu Frankreich.

Im Zweiten Weltkrieg fiel Colmar um 1940 an das Großdeutsche Reich, 1945 nach der „Kesselschlacht von Kolmar“ gehörte es wieder zu Frankreich.
Colmar kann somit auf eine abenteuerliche und ereignisreiche Stadtgeschichte zurückblicken. Insbesondere die Altstadt mit ihren Bauwerken sowie die Museen der Region sind kennzeichnend für die bewegte Vergangenheit der Stadt.

Bauwerke – die geschichtsträchtige Altstadt von Colmar

Reisende können in Colmars Altstadt die zahlreichen, gut erhaltenen Bürgerhäuser aus dem Mittelalter und der Renaissance bestaunen. Besonders beeindruckend ist hier das Maison des Tétes. Dessen Fassade ist mit hunderten von Köpfen verziert und wurde 1603 im Renaissance-Stil erbaut.

Heute beherbergt das Kopfhaus auch ein renommiertes Restaurant. Ebenfalls imposant präsentieren sich die Maison Pfister, ein Hutmacherhaus, das Ancienne Duane, ein 1480 errichtetes Kaufhaus, die „Petite rue des Tanneurs“ und die Kirche Saint Joseph.

Charakterisierend für die geschichtliche Baukunst sind außerdem das Colmarer Bahnhofsgebäude und die Umgebung der Markthalle an der Lauch.

Restaurants in Colmar direkt am Kanal. Essen auf dem Wasser.
Schöne Restaurants direkt an den Kanälen.

Museen in Colmar

Das wohl bekannteste Museum von Colmar stellt das Musée Unterlinden dar. Es befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen Dominikanerinnenklosters „Unter den Linden“ aus dem 13. Jahrhundert. Das Museum verfügt über eine beachtliche Sammlung von Objekten aus dem Neolithikum, dem Mittelalter sowie der Renaissance, wobei hier der Fokus auf oberrheinischer Sakralkunst liegt. Internationale Bekanntheit erlangte das Musée Unterlinden durch den berühmten Isenheimer Altar von Matthias Grünewald aus dem 16. Jahrhundert. Zu den wichtigsten Exponaten gehören außerdem Gemälde und Skulpturen von Caspar Isenmann, Cranach dem Älteren und Martin Schongauer.

Colmars Museum der städtischen Fabriken befindet sich im 1884 erbauten ehemaligen Wasserwerk und beherbergt eine Sammlung von technischen sowie industriellen Exponaten. Über die Geschichte der jüdischen Gemeinde Colmars können Interessierte sich im Geburtshaus des Bildhauers Frédéric-Auguste Bartholdi informieren. Dieses wurde zu einem ihm gewidmeten Museum umgewandelt. Insbesondere für Familien mit kleineren Kindern lohnt sich ein Ausflug ins 1993 gegründete Spielzeugmuseum der Stadt. Für historisch interessierte Reisende ist die Colmarer Stadtbibliothek mit einem Museum für die umfangreiche Sammlung an Wiegendrucken ein lohnenswertes Ausflugsziel.

Natur – die außergewöhnliche Fauna von Colmar und Umgebung

Die naturbelassenen Landstriche des charakterstarken Elsass können Reisende im Naturpark Ballons des Vosges erleben. Das Areal erstreckt sich auf einer Fläche von rund 300.000 Hektar und besteht aus insgesamt 208 Gründungsgemeinden im Elsass. Colmar ist einer des vier weiteren Zugangsorte und wird darum stets mit dem Naturpark assoziiert. Kennzeichnend für den Ballon des Vosges ist die Landschaft der südlichen Vogesen, auch Hochvogesen genannt, da die Gipfel des Gebirges hier die meisten Höhenmeter erreichen. Die Gipfel sind durch Gletscherbewegungen kuppelartig abgeschliffen, sie wurden also zu Belchen, auf französisch Ballons, geformt. Die größte Erhebung ist hier der Große Belchen (Grand Ballon) mit 1424 Metern Höhe. Von besonderem ökologischem Interesse ist im Naturpark das „Plateau der tausend Teiche“. Das feuchte Gebiet ist überwiegend mit Wald bedeckt und weist verschiedene beeindruckende Biotope auf, die in ihrem Erscheinungsbild einzigartig sind.

Highlights in Colmar – Sehenswertes und Veranstaltungen

Zu den beliebtesten Aktivitäten in Colmar während der Sommermonate zählen Bootsfahrten auf der Lauch, dem Fluss der die Stadt durchfließt. Besucher können so auf eine ganz besondere Art die charmante Ortschaft erkunden. Im Winter finden hier keine Fahrten statt.

Absolut sehenswert ist auch das ikonische Viertel Colmars, „Klein Venedig“ genannt. Namensgebend ist hier die Ausrichtung der Häuser auf beiden Seiten des Flusses Lauch. Geschmückt mit zahlreichen Blumen bieten die Wasserstraßen der Stadt eine einmalige Traumkulisse.

Einen Besuch wert ist außerdem die ganzjährig geöffnete Markthalle von Colmar, wo Besucher landestypische, frische und regionale Lebensmittel erwerben können.

Wer Colmar um die Osterzeit besucht, sollte das jährlich stattfindende Frühlingsfest nicht verpassen. Vom Spätfrühling bis Sommer finden in Colmar Musik- und Kulturfestivals statt, unter anderem auch das „Internationale Musikfestival“. Als wichtigstes Sommerevent gilt in Colmar jedoch die Elsässische Weinmesse.

In den Wintermonaten ist ohne Zweifel der Weihnachtsmarkt in Colmar das absolute Highlight. Die Straßen der einzelnen Viertel sind hell erleuchtet und Besucher tauchen dort in eine märchenhafte Atmosphäre ein, die Bezeichnungen wie „traumhaft“ und „magisch“ wirklich verdient hat. Urige Weihnachtsmarktstände und regionale Handwerkskunst runden das Gesamtbild perfekt ab. Für Spaß und Unterhaltung sorgen eine Eislaufbahn und nostalgische Karussells mit lebensecht gestalteten Pferden. Aufwärmen können sich Gäste dann bei einem Glas Glühwein oder heißem Apfelsaft.
Elsässische Spezialitäten wie der berühmte Flammkuchen werden selbstverständlich auch auf dem Weihnachtsmarkt serviert.

Kulinarisches – Spezialitäten der Elsässer Küche

Colmar bietet mit seinen innerstädtischen Cafés und Restaurants eine Vielzahl an Möglichkeiten, die elsässische Küche zu genießen. Nach einem Spaziergang durch die imposante Altstadt gibt es nichts Schöneres, als in ein gemütliches Lokal einzukehren und bei einem Café zu entspannen.
Als berühmtes Gericht der Region gilt ohne Zweifel der Flammkuchen. Doch die elsässische Küche hat mehr zu bieten. Traditionell wird in den urigen Weinstuben Sauerkraut mit Speck und Kartoffeln serviert. Ebenfalls eng mit dem Elsass und Colmar verbunden ist die Gänseleber, die hier auch mit Lebkuchen serviert wird. Zu den regionalen Desserts zählen Butterkuchen und Anis- sowie Zitronenplätzchen. Die Konditoreien der Stadt bieten ihren Gästen eine große Auswahl an anspruchsvoll gestalteten, köstlichen Torten.
Zu den traditionellen Getränken gehören natürlich Wein, aber auch Bier, zusammen mit einer Brezel serviert, sowie Schnäpse und Obstliköre.

Anreise nach Colmar

Aufgrund seiner günstigen Lage kann Colmar im Elsass auf unterschiedlichsten Wegen erreicht werden. Die Stadt verfügt sowohl über einen nahe gelegenen Flughafen als auch über einen Bahnhof und ist gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Reisende können Colmar also per Flugzeug, Zug, mit dem Bus oder dem eigenen Auto erreichen. Es fahren auch Linienbusse und zahlreiche Nachbarstädte sind von Colmar aus schnell und unkompliziert mit der Trace erreichbar.

Informationen über Parkmöglichkeiten in Colmar

Wer Colmar mit dem eigenen Auto besucht, hat am „Scheurer Kestner“ die Möglichkeit, sein Auto abzustellen. Der öffentliche Parkplatz ist in der Regel kostenlos und befindet sich nahe der Altstadt. Zudem ist das Touristeninformationszentrum auch in unmittelbarer Nähe. Der Parkplatz „place de la montagne verte“ ist teilweise gebührenpflichtig. Um den innerstädtischen Kern befinden sich weitere kostenpflichtige, jedoch verhältnismäßig günstige