Karlsruher Schloss & Schlosspark

Karlsruher Schloss & Schlosspark

Als Markgraf Karl Wilhelm von Baden Durlach den Auftrag gab, ein Schloss zu errichten, existiere drumherum nur Wald. Das ist schon eine Weile her, der Auftrag stammte aus dem Jahre 1715. Nach drei Jahren Bauzeit stand das Karlsruher Schloss an seinem heutigen Platz, wenn auch nicht in der heutigen endgültigen Form. Die barocke Gestalt erhielt das Schloss im späten 18. Jahrhundert, als bereits umfangreiche Umbauarbeiten notwendig waren.

Bis zum Jahre 1918 diente das Schloss als Regierungssitz der Markgrafen, Kurfürsten und Großherzoge von Baden. Mit der Abdankung des letzten badischen Monarchen war der Weg für eine alternative Nutzung frei. Bereits ein Jahr später, im Jahr 1919, bezog das Badische Landesmuseum seinen Sitz im Schloss. Dort sitzt das Museum auch heute noch. Es ist eines der aktivsten kunsthistorischen Museen in ganz Deutschland. Neben der Dauerausstellung von Kunst und historischen Lebenswelten von der frühsten Urzeit bis in die heutige Zeit, gibt es auch immer thematisch wechselnde Sonderausstellungen. 

Ursprung der Fächerstadt Karlsruhe

Karlsruhe hat den Beinamen Fächerstadt und dieser Beiname hängt direkt mit dem Schloss zusammen. Vom zentralen Schlossturm aus strahlen 32 Achsen gleichförmig in alle Himmelsrichtungen. Diese Straßen bilden den Grundriss der Stadt, den sogenannten Fächer. Vom Schlossturm lassen sich die Wege am besten Betrachten, die geradlinig in die Ferne verschwinden. Von oben lässt sich die Symmetrie der Stadt am besten nachvollziehen. Die „Via Triumphalis“, die Zentralachse der vom Schloss ausgehenden Strahlen, zeigt eindrucksvoll die Karlsruher Stadt- und Baugeschichte. 

Vom wilden Wald zum barocken Schlossgarten

Als die Stadt Karlsruhe gegründet wurde, war die vorherrschende Vegetation wilder Wald. Innerhalb der letzten 300 Jahre hat sich dieses Bild stark geändert. Dennoch ist es auch heutzutage sehr grün rund um das Karlsruher Schloss. Der Schlossgarten liegt direkt nördlich vom Schloss selbst und grenzt an den Hardtwald. Damit kann man vom Schloss direkt in ein mehrere Kilometer großes Stück Grün- und Erholungsfläche einsteigen.

Die Anlegung des Schlossgartens geht auch auf den Stadtgründer Karl Wilhelm von Baden Durlach zurück. Der Schlossgarten wurde zwischen 1731 und 1746 im französischen Barockstil angelegt. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Ausrichtung des Gartens geändert und die großen englischen Gärten dienten fortan als Vorbild.

Es folgten in den Jahrhunderten immer wieder kleine Änderungen und Anpassungen, die dem Schlossgarten zu seiner heutigen Form und Gestalt verhalfen. Dazu zählt zum Beispiel die Anlegung des Botanischen Gartens 1808 oder die Schaffung eines künstlichen Sees 1873. Anlässlich der Bundesgartenschau 1967 wurde der Schlossgarten großflächig modernisiert und wieder näher an die englischen Barockgärten herangebracht. Die Majolika Manufaktur wurde zur Feier ihres 100jährigen Bestehens im Jahre 2001 durch 1.645 blaue Majolika Fliesen mit dem Schloss verbunden. Diese Installation stellt heutzutage ein farbenfrohes Highlight inmitten des Schlossgartens dar.

Heute dient die Fläche des Schlossgartens auch häufig Veranstaltungen als Kulisse. So finden zum Beispiel jährlich im Spätsommer die sehr beliebten Schlosslichtspiele statt. 2020 mussten sich die Lichtspiele selbst neu erfinden – mit Erfolg. Es bleibt also spannend, was die nächsten Jahre geboten werden wird!